Wir informieren

Hier erfahren Sie wichtige Neuigkeiten aus der Institut Kirchhoff Berlin GmbH, spannende Entwicklungen in Analytik und Gesetzgebung, ausgewählte Branchen-News und vieles mehr. Ältere Newseinträge ab dem Jahr 2018 finden Sie im News-Archiv.

Ein neues Screeningverfahren für Ergotalkaloide

Festlegung der Höchstgehalte von Ergotalkaloide in Lebens- und Futtermittel. Weitere Absenkungen in den kommenden Jahren geplant

Summen-Screeningverfahren

Am 14.04.2021 wurden Höchstgehalte für die Summe der Ergotalkaloide als Anhang zur EU VO 1881/2006 notifiziert. Die Verordnung soll mit dem 01.01.2022 in Kraft treten.

Das Monitoring von Lebens- und Futtermitteln auf Einhaltung der neuen Grenzwerte, stellt bereits heute eine große Herausforderung für Hersteller dar. Ein Beispiel ist der Grenzwert von maximal 400 µg/kg Ergotalkaloide in Weizengluten, da sich die Ergotalkaloide im Gluten während des Produktionsprozesses anreichern.

Eine weitere Absenkung der Gehalte in gemahlenem Getreide wie Roggen, Gerste, Weizen, Dinkel und Hafer (mit Aschegehalt < 900 mg/kg) sind bereits geplant. Dies soll voraussichtlich ab 2024 Wirksamkeit entfalten.

Neben der Lebensmittelindustrie ist auch der Futterhandel,bereits seit 2018, im Rahmen des Futtermittel-Monitoringplans dazu verpflichtet, Getreideerzeugnisse und Nebenerzeugnisse auf Mutterkorn hin zu kontrollieren.

In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung entwickeln wir ein neues Summenparameter-Screening-Verfahren, das uns zukünftig als Schnellmethode ermöglicht, die Summe der Ergotalkaloide in Lebens- und Futtermitteln zu bestimmen. Diese neue Methodik ist empfindlicher und robuster als das heutige Verfahren.

Ergotalkaloide werden durch einen Claviceps-Pilze im Mutterkorn gebildet. Mutterkornalkaloide sind Sekundärmetaboliten. Mehr als 50 natürlich vorkommende sowie weitere synthetische oder halbsynthetische Verbindungen gehören zur Gruppe der Mutterkornalkaloide. Der bekannteste Wirt dieser Pilze ist Roggen, aber auch Weizen, Triticale oder andere Gräser können befallen sein.

In der Verarbeitung der Getreide wird in der Regel bereits in einem ersten Kontrollschritt das veränderte Korn durch Sichtung aussortiert. Zur Absicherung der Lebensmittelsicherheit istgefordert, im gemahlenen Mehl zudem der Toxingehalt zu messen. Da eine optische Erkennung von Ergotalkaloiden im zu Mehl verarbeiteten Korn nur schwer möglich ist, ist ein Messverfahren erforderlich.

Lesen Sie mehr zum neue entwickelten Summenparameter-Screening-Verfahren und nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Nach oben